Ein süßer Erfolg: Die diesjährige Rapshonigernte

Die erste Rapshonigernte ist ein Höhepunkt in der Imkersaison und erfordert Geduld und Sorgfalt. Um sicherzustellen, dass der Honig von höchster Qualität ist, wird er in einem schonenden Verfahren geerntet und verarbeitet. Die Waben werden behutsam entnommen und der Honig wird in einem speziellen Schleuderraum schonend aus den Waben geschleudert, um die Wabenstruktur nicht zu beschädigen. Der Wassergehalt darf nicht mehr als 18% betragen, damit der Honig nicht anfängt zu gären. Damit die Bienen genügend Zeit haben den Honig zu trocknen, entnehme ich die Honigwaben erst mit Ende der Rapsblüte. In diesem Jahr haben ich mit dem Refaktometer einen Wassergehalt von 15,1% – 17% gemessen.

In diesem Jahr habe ich ca. 125 Kilogramm Rapshonig geerntet.

Der Honig ist inzwischen cremig gerührt und abgefüllt. Er kann bei mir persönlich, hier über diese Webseite und bei famila in Ahrensburg gekauft werden.

Warum hat Honig manchmal weiße Flecken?

Ab und zu bilden sich am Rand des Honigglases mehr oder weniger viel weiße Flecken. Das sieht nicht schön aus, ist jedoch ein Qualitätsmerkmal.

Honig aus unseren Breiten kristallisiert früher oder später. Dies hängt von dem Verhältnis der im Honig vorkommenden Zuckerarten Traubenzucker (Glucose) und Fruchtzucker (Fructose) ab. Überwiegt der Gehalt an Fructose, so bleibt der Honig lange flüssig. Überwiegt der Glucose-Anteil, wird der Honig relativ schnell fest.

Wenn Honig kristallisiert, wird das Wasser zwischen den einzelnen Honigkristallen gebunden. Hat ein Honig einen geringen Wassergehalt und reicht das Wasser nicht aus – wird stattdessen Luft zwischen den Kristallen eingeschlossen. Durch den Lufteinschluss erscheinen die Kristalle heller. Die weißen Flecken weisen also auf einen geringen Wassergehalt hin – ein Zeichen von Qualität (Quelle: Biene und Natur)

Gerade der Honig der in Honigboxen draußen stehen, sind Temperaturschwankungen ausgesetzt. Durch das Abkühlen der Gläser im Winter entsteht ein Unterdruck im Glas und durch die nicht völlig luftdichten Gläser wird Luft ins Glas gezogen und die weißen Blüten entstehen.

Mein Sommerhonig aus dem Jahr 2022 hat zum Beispiel einen Wassergehalt zwischen 14,5% und 15%. Gemäß den Bestimmungen des Deutschen Imkerbundes darf der Honig 18% Wassergehalt haben. Die Deutsche Honigverordnung erlaubt 20% Wassergehalt.

Honigbox mit Vertrauenskasse

Ab sofort könnt ihr meinen Honig auch in meiner Honigbox mit Selbstbedienung und Vertrauenskasse bekommen. Die Box ist auffällig gelb-schwarz gestrichen und an unserem Tor die Auffahrt hoch montiert. Ich habe eine Mini Plus Beute aus Holz etwas umfunktioniert. Solche Behältnisse werden üblicherweise für die Königinnenzucht bzw. die Überwinterung von Ersatzköniginnen genutzt.

In der Box befinden sich alle derzeit im Sortiment befindlichen Honige. Natürlich ausschließlich von meinen Bienen in Großhansdorf und Siek gesammelt.

Die Bezahlung kann bar oder mit Paypal erfolgen. Die Preisliste und ein Paypal QR Code befinden sich auf der Innenseite der Tür.

Honigbox

Honig im Glas mit Wabe

Eigentlich sollte es in diesem Jahr wieder Wabenhonig im kleinen Holzrähmchen geben. Das hätte dann so ausgesehen, wie im folgenden Bild.

Wabenhonig im Holzrähmchen

Leider haben die Bienen anders entschieden. Wobei der Fehler eindeutig beim Imker lag und nicht bei den Bienen. Damit die Bienen wirklich die Waben schön in dem kleinen Holzrähmchen bauen, gibt man Ihnen eine Art Bauplan, den die Bienen weiterführen. Das ist ein kleiner Wachsstreifen, der bereits so im Rahmen hängt, wie die spätere Waben gebaut werden soll. Den nutzen die Bienen als Anfang und bauen dann einfach weiter. Diesen Anfangsstreifen habe ich in diesem Jahr vergessen. Die Bienen hatten also einen großen Raum und haben die Waben so gebaut, wie sie es in der Natur in einem Baumstamm tun würden.

Waben haben sie gebaut. Honig haben sie eingetragen und verdeckelt. Einfach rausnehmen und verpacken, wie im letzten Jahr, ging so natürlich nicht. Es wäre jetzt aber zu schade gewesen, den Honig und die Waben wegzuschmeißen. Ich habe deshalb die Waben heraus- und klein geschnitten und in ein Honigglas gelegt. Anschließend aufgefüllt mit flüssigem Sommertrachthonig. Der Honig in den Waben und der flüssige Honig sind hauptsächlich Lindenhonig.

Natürlich gibt es den Honig mit Wabe auch hier zu kaufen.

Neuer Sommertrachthonig

Die Bienen waren in diesem Jahr sehr fleißig. Rund 150kg Sommertrachthonig haben sie eingetragen. Ein aromatischer Honig mit leicht minziger Note durch die angeflogenen Lindenblüten.

Der Honig kann entweder direkt bei mir bezogen werden oder ganz einfach via Paypal-Link sechs Gläser nach Hause liefern lassen.

Hier bestellen – 36€ + 4,95€ Versand – 1,20€ pro 100g

Sommertrachthonig
Von der Wabe zum Honig

Erste Honigernte 2022

Die Honigernte in diesem Jahr hat begonnen. Sieben Wirtschaftsvölker an zwei Standorten haben im April und Mai sehr fleissig gesammelt und ich konnte den ersten Honig des Jahres schleudern.

Zu meinem Standort in Siek ist im letzten Jahr noch ein Standort auf der Großhansdorfer Obststreuwiese hinzugekommen. Auf der Wiese blühte neben den Obstbäumen auch der Löwenzahn und die Bienen des Wirtschaftsvolkes haben sie am Nektar der Löwenzahnblüten gütlich getan. Die Bienen in Siek sind, wie gewohnt, in den Raps der umliegenden Felder geflogen.

Löwenzahn und Obstbäume
Obstbäume und Löwenzahn in Großhansdorf
Rapsfeld in Siek
Rapsfeld in Siek

Mit der am Vortag eingesetzten Bienenflucht sind die Honigräume am Schleudertag fast frei von Bienen und können schonend abgenommen werden.

Das Wirtschaftsvolk an der Obstreuwiese brachte ca. 16kg Löwenzahnhonig und die Völker in Siek über 100kg Rapshonig.

Der Honig wird jetzt cremig gerührt und in 3-4 Wochen in Gläser abgefüllt.

Ich nehme Bestellungen per E-Mail, WhatsApp oder persönlich entgegen und liefere ab sechs Gläsern gerne aus.

Verdeckelte Honigwabe
Eine verdeckelte Honigwabe
Entdeckelte Honigwabe
Entdeckelte Honigwaben

Glühwein aus selbsthergestelltem Met und eigenem Honig

Wie im vorletztem Artikel angekündigt, berichte ich über den Versuch den doch etwas zu sauren Met in leckeren Glühwein für die kalte Jahreszeit zu verarbeiten. Vorab kann ich sagen, der Versuch ist mehr als gelungen. Die ca. dreißig Flaschen sind leider bereits leer oder verkauft und Bestellungen für das nächste Jahr aufgegeben.

Neben dem Met habe ich als Zutaten typische Weihnachtsgewürze, wie z.B. Nelken, Zimt, Kardamom, Koriander und Sternanis sowie natürlich eigenen Sommerhonig für die Süße verwendet.

Zutaten für den Glühwein

Der Met wird in einen großen, verschließbaren, lebensmittelechten Behälter gegeben. Die Gewürze werden mit einem Mörser grob zerkleinert. Wichtig ist das der Kardamom und der Sternanis sich öffnen. Zimtstangen werden einfach kleingebrochen. Die Gewürze werden dann zusammen mit ca. 200ml Met aufgekocht und anschließend dem Behälter mit dem Met zugefügt.

Mörser mit Gewürzen

Der Honig wird schonend verflüssigt und ebenfalls in den Behälter gegeben. Die Flüssigkeit wird jetzt schön verrührt und verschlossen ca. zwei Tage stehen gelassen. Dabei kann sich das Aroma der Gewürze im Glühwein schön entfalten. Nach zwei Tagen kann der fertige Glühwein grob gefiltert und abgefüllt werden. Der Glühwein kann kalt als auch heiß getrunken werden, wobei ich empfehlen würde, ihn schön heiß zu trinken.

Abgefüllter Glühwein

Met oder Honigwein selbst herstellen – Ein Erstversuch

Letztes Jahr habe ich an einem Metkurs an der Imkerschule Bad Segeberg durchgeführt von Undine Westphal teilgenommen. Die Verkostung während des Kurses hat mich zu der Entscheidung gebracht, einmal selber Met herzustellen. Der verkostete Met war wirklich angenehm im Geschmack mit einer leichten Honignote und eher trocken. Nicht das süße Zeug mit Kopfschmerzgarantie, welches man auf den Mittelaltermärkten oder Weihnachtsmärkten als Met vorgesetzt bekommt.

Zunächst also erstmal das Material aus dem Fachhandel beschaffen.

  • jeweils einen 20l und 15l Gärballon aus Glas,
  • eine Gärkappe,
  • einen Gäraufsatz,
  • Portweinhefe,
  • Hefenährsalz,
  • Milchsäure 80%,
  • Kaliumpyrosulfit,
  • lebensmittelechte Schläuche,
  • Reinigungsbürsten,
  • Vinometer zur Messung des Alkoholgehaltes.
Material und Zutaten

Da Honig keinerlei Säure enthält und ein Wein ohne Säure eher langweilig schmeckt, wird Milchsäure verwendet.

Portweinhefe wird aufgrund der höheren Alkoholtoleranz für Met genommen.

In den Ansatz kommen nun

  • Honig,
  • Mineralwasser,
  • Apfelsaft,
  • ein geschälter kleingeraspelter Apfel,
  • Portweinhefe,
  • Hefenährsalz,
  • Milchsäure.

Als Gefäß für den Ansatz verwende ich den 20l Gärballon und fülle ihn bis ca. 80% des Fassungsvermögens. Damit ist noch genug Platz für die Schaumbildung während des Gärpozesses und es läuft nichts über oder aus. Auf den Gärballon kommt die Gärkappe mit dem mit Wasser gefüllten Gäraufsatz. Durch diesen kann die während des Gärprozesses entstehende Kohlensäure entweichen ohne das Sauerstoff an den Ansatz kommt.

Wenn alles richtig gemacht wurde, beginnt der Ansatz recht schnell zu gären und die Kohlensäure entweicht durch den Wasserfilter im Gäraufsatz, was ein regelmässiges blubben verursacht.

Die Gärung ist in vollem Gange

Nach drei bis vier Wochen ist die Hauptgärung weitgehend beendet. Man kann dann eine Probe ziehen und den Säuregehalt und Alkoholgehalt messen. Ist die Alkoholtoleranz der Hefe noch nicht erreicht, kann man noch etwas Honig nachgeben und die Gärung wieder starten.

Während der Gärung schwimmen die Apfelraspeln oben. Wenn die Gärung beendet ist, sinken die Apfelstücke runter. Dann zieht man den jungen Met mit einem lebensmittelechtem Schlauch in den 15l Gärballon ab. Die Hefe und die Apfelstücke bleiben auf dem Boden zurück. Der Gärballon sollte bis zum Rand gefüllt sein. Man kann den Met jetzt mit Kaliumpyrosulfit schwefeln, um Weinschäden zu vermeiden. Auf den 15l Gärballon kommt jetzt auch die Gärkappe mit Gäraufsatz. Nach weiteren vier Wochen wird der Met erneut abgezogen und Hefereste und Trubstoffe bleiben auf dem Boden zurück.

Jetzt lässt man den Met gut acht bis zehn Monate stehen. In dieser Zeit beginnt die Selbstklärung, d.h. die Trubstoffe setzen sich weiter am Boden ab und der Met wird klar.

Anschließend verwende ich eine Filterpumpe, um sämtliche verbleibenden Trubstoffe herauszufiltern und fülle den Met in Flaschen ab und verkorke diese.

Mit dem Geschmack des ersten Versuches bin ich nicht ganz zufrieden. Der Met hatte etwas zu viel Säure und mir fehlte das Honigaroma. In diesem Jahr werde ich verstärkt auf den Säuregehalt nach der Gärung achten und ggf. etwas mehr Honig nachgeben.

Verloren ist der Honigwein trotzdem nicht. Ich habe einen sehr schmackhaften Würzwein oder Glühwein mit Honig und Weihnachtsgewürzen hergestellt. Dazu später mehr…